Programmbeschwerde NDR + WDR

Wir haben es wieder getan!

KLIMA° vor acht hat erneut eine Pro­gramm­be­schwer­de ver­fasst - dies­mal an den Rund­funk­rat von NDR und WDR. War­um?
In der Sen­dung tages­the­men vom 4. August 2022 wur­den Umfra­ge­er­geb­nis­se nur unzu­rei­chend dargestellt!

Unse­re Pro­gramm­be­schwer­de an den Rund­funk­rat des NDR im Wort­laut (das Schrei­ben an den WDR Rund­funk­rat ist im Wort­laut sehr ähnlich):

Pro­gramm­be­schwer­de: Bei­trag „ARDARD Arbeits­ge­mein­schaft der öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk­an­stal­ten der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land-Deutsch­land­TREND“ von Frie­de­ri­ke Hof­mann vom 4.August gesen­det in den „tages­the­men“ und ver­öf­fent­licht auf tagesschau.de

Sehr geehr­te Mit­glie­der des NDR Rund­funk­ra­tes, sehr geehr­ter Herr Knuth,

mit Ver­wun­de­rung und Unver­ständ­nis muss­ten wir zur Kennt­nis neh­men, dass bei einem Bei­trag der Tages­the­men eine wich­ti­ge und wesent­li­che Sta­tis­tik fehlt.

Das ver­öf­fent­lich­te Schau­bild in der Sen­dung im The­men­block ARD-Deutsch­land­TREND (9:33 - 14:15)  zeigt die Umfra­ge­er­geb­nis­se zu drei ener­gie­po­li­ti­schen Maßnahmen:

DeutschlandTrend - Energiepolitische Maßnahmen

In der offi­zi­el­len Ver­öf­fent­li­chung von infra­test dimap hin­ge­gen, auf die sich die Bericht­erstat­tung aus­drück­lich bezieht, wer­den aller­dings die Umfra­ge­er­geb­nis­se zu vier ener­gie­po­li­ti­schen Maß­nah­men genannt (Link infra­test). Aus­ge­rech­net die Maß­nah­me, die in der reprä­sen­ta­ti­ven Stu­die mit Abstand am meis­ten Zustim­mung erhält (81 Pro­zent), wird bei der Bericht­erstat­tung igno­riert und erscheint weder im Schau­bild noch wird sie in der Mode­ra­ti­on erwähnt. Damit ver­zerrt und ver­fälscht die Redak­ti­on die Ergeb­nis­se der von den “Tages­the­men” und der “Welt” in Auf­trag gege­be­nen Umfra­ge in unzu­läs­si­ger Weise.

ARD-DeutschlandTREND August 2022

Die tages­the­men und das WDR-Wahl­stu­dio ver­sto­ßen damit gegen die in §8 for­mu­lier­ten Pro­gramm­grund­sät­ze des Staats­ver­tra­ges über den Nord­deut­schen Rund­funk (NDR-Staats­ver­trag), in wel­chem es ins­be­son­de­re in Abs. 2 heißt: “Bericht­erstat­tung und Infor­ma­ti­ons­sen­dun­gen haben den aner­kann­ten jour­na­lis­ti­schen Grund­sät­zen, auch beim Ein­satz vir­tu­el­ler Ele­men­te zu ent­spre­chen.” Sie müs­sen unab­hän­gig und sach­lich sein. Nach­rich­ten sind vor ihrer Ver­brei­tung mit der nach den Umstän­den gebo­te­nen Sorg­falt auf Wahr­heit und Her­kunft zu prüfen[…]”

Wir for­dern den NDR des­halb auf, zu die­sem Sach­ver­halt umge­hend Stel­lung zu neh­men und bit­ten um eine geson­der­te Ant­wort zu der von uns vor­ge­brach­ten Beschwerde. 

Mit freund­li­chen Grüßen

Micha­el Flam­mer (1. Vorsitzender)

Frie­de­ri­ke May­er (2. Vorsitzende)

Quel­le im Sen­dungs­ar­chiv der “tages­schau”:
https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-9543.html

Quel­le auf der tagesschau.de-Seite:
https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-3105.html

Der WDR antwortet

Da in die­sem Fall der WDR den Bei­trag pro­du­zier­te, beka­men wir Anfang Okto­ber 2022 auch eine Ant­wort des Inten­dan­ten Tom Buhr­ow. Wir haben die Ant­wort auf Twit­ter veröffentlicht: 

Die Ant­wort war alles ande­re als zufrie­den­stel­lend, wir leg­ten Wider­spruch ein. Schluss­end­lich befass­te sich der Rund­funk­rat des WDR mit unse­rer Pro­gramm­be­schwer­de. Von der gan­zen Sit­zung haben wir sei­ner­zeit auch getwittert.

Es kam zu einer Abstim­mung in der sich 17 Rund­funk­rä­te für die Annah­me der Pro­gramm­be­schwer­de aus­spra­chen, 13 gegen die Annah­me und 11 sich ent­hiel­ten. Lei­der wur­de damit das Quo­rum von 28 posi­ti­ven Stim­men nicht erreicht, denn: bei Pro­gramm­be­schwer­den gibt es die Beson­der­heit, dass nicht die Anzahl der anwe­sen­den Mit­glie­der das Quo­rum bestim­men, son­dern alle gesetz­li­chen Mit­glie­der – egal ob anwe­send oder nicht. Letz­te­res kann man auch in der offi­zi­el­len Ant­wort des Vor­sit­zen­den nachlesen.

Für den Rund­funk­rat war die Sache somit erledigt.


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